Thomas Born on 9 Oct 2000 19:11:49 -0000


[Date Prev] [Date Next] [Thread Prev] [Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

[rohrpost] Einladung Medienkunst im KMZA



__________________________________________________________________

Kunst- und Medienzentrum Adlershof, Kulturamt Treptow



Presse-Information und Einladung

Thomas Born
sensorium commune : virtuelle installationen

15. Oktober bis 14. November 2000
Ausstellungseröffnung am Freitag, den 13. Oktober 2000 um 20 Uhr

__________________________________________________________________



sensorium commune : virtuelle installationen

Neue Arbeiten von Thomas Born im Kunst- und Medienzentrum Adlershof,
Kulturamt Treptow 

Seit den Anfängen seiner künstlerischen Tätigkeit, Ende der 70ger Jahre,
befaßt sich der Medienkünstler Thomas Born mit der Thematik, die man,
seitdem Jaron Lanier in den 80ger Jahren den Begriff "virtual reality"
geprägt hat, als Virtualität des Raums bezeichnen kann.

Borns neueste Arbeiten dazu bilden den Kern einer Ausstellung, die das
Kunst- und Medienzentrum Adlershof mit seinen Werken veranstaltet. Dabei
handelt es sich um raumgreifende Installationen, die sich auch als
"Sehmaschinen" bezeichnen lassen, die auf der Basis computergenerierter
Bilder für den Betrachter einen dreidimensionalen Raum entstehen lassen.
Damit ist die neue Ausstellung vor allem die konsequente Fortführung von
Borns Projekten "Hole & Hill" 1985, "Fantomas" 1988 und "Binokulare
Installationen" 1987.

Mit seinen Installationen stellt uns Born ein "sensorium commune" zur
Verfügung, das uns zurückführt in die Urschicht der Wahrnehmung, uns dazu
bringt, auf die Wahrnehmungserfahrung zurückzugehen und uns mit der Naivität
unserer Wahrnehmungsakte auseinanderzusetzen.

Unsere Wahrnehmung kommt zu ihren Gegenständen, und einmal konstituiert,
erscheint der Gegenstand als Ursache all unserer tatsächlichen oder
möglichen Erfahrungen. Wir sehen einen Gegenstand unter einem bestimmten
Blickwinkel, wenn wir unmittelbar davor stehen, anders sieht es von der
anderen Seite her aus, wieder anders von innen, nochmals anders aus der Luft
betrachtet. Der Gegenstand selbst ist keine dieser Erscheinungen, es ist,
wie es Leibnitz ausgedrückt hat, das "Geometral" dieser und aller anderen
möglichen Erscheinungen, d.h. das von dem alle Erscheinungen abzuleiten
wären, es ist der Gegenstand von nirgendwoher gesehen. Das Geometral selbst
ist demnach unsichtbar.

Natürlich erfolgt der Zugang zu den Gegenständen, der Blick, immer von
irgendwoher aus, aber, und darauf verweisen die Arbeiten von Thomas Born,
ohne daß das Sehen selbst in unsere Wahrnehmung eingeschlossen wäre. Die
reflexive Kraft von Borns Medienkunst besteht vor allem darin, daß sie uns
vor Augen führt, wieviel von dem, was wir für Wahrnehmung halten, unsichtbar
ist und uns vor Augen geführt werden muß. Die Arbeiten von Thomas Born tun
das mit großer Komsequenz und offenbaren uns, daß Virtualität keine
exklusive Kategorie des digitalen technischen Sektors ist, sondern schon in
der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Problemen des Raums angelegt
ist. 

Über die neuen Arbeiten hinaus werden in der Ausstellung ausgewählte
Arbeiten aus 25 Jahren medienkünstlerischen Schaffens des Künstlers zu sehen
sein. Borns Arbeiten aus drei Jahrzenhnten dokumentieren ein Stück deutscher
Medienkunstgeschichte, das in dieser Ausstellung zum ersten Mal zu sehen
sein wird. Medienkunst zu Beginn des neuen Jahrhunderts läßt sich damit in
ihren Entwicklungslinien und Quellen in anschaulicher und transparenter Form
begreifen.

J.J.L.00
__________________________________________________________________

Veranstaltungen zur Ausstellung:
(kurzfristige Änderungen möglich, Info unter 67 77 68 11)

­­­>
Donnerstag, den 2. November 2000, 19 Uhr
Vortrag:
Thomas Born : sensorium commune
über Mehrdimensionalität und Virtualität

Jochen Lingnau, Medientheoretiker
Thomas Born, Medienkünstler

(in Zusammenarbeit mit der fhtw digitale medien und Gästen)


­­­>
Donnerstag, den 9. November 2000, 19 Uhr
Thomas Born : martial art
Vortrag mit Beispielen zur Videokunst von Thomas Born

Dr. Ute Tischler

__________________________________________________________________


zur Ausstellung sind folgende Infos abrufbar:

Biographie Thomas Born:

http://www.f5.fhtw-berlin.de/kd/dm/born/vita.pdf

Zur Ausstellung (deutscher Text):

http://www.f5.fhtw-berlin.de/kd/dm/born/einfuehrung.pdf

about the work (engl.):

http://www.f5.fhtw-berlin.de/kd/dm/born/introduction.pdf

Einladungskarte:

http://www.f5.fhtw-berlin.de/kd/dm/born/sensorium-commune.pdf




Kunst- und Medienzentrum Adlershof, Kulturamt Treptow, Dörpfeldstr. 56,
12489 Berlin, 
Tel.: 030/ 677 68 11, fax 030 67 77 68 12
Öffnungszeiten: Mo.Do.Fr 11- 19 Uhr, Di 11-17 Uhr ; So14 - 19 Uhr, Mi und
Sa sowie an gesetzlichen Feiertagen geschlossen




----------------------------------------------------------
# rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur
# Info: majordomo@mikrolisten.de; msg: info rohrpost
# kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen
# Entsubskribieren: majordomo@mikrolisten.de, msg: unsubscribe rohrpost
# Kontakt: owner-rohrpost@mikrolisten.de -- http://www.mikro.org/rohrpost